Pressemitteilung zum Internationalen Tag des Waldes am 21.03.2020

 „Die Zeit geht zu Ende, in der wir dem gefährlichen Klimawandel noch Einhalt gebieten können. Genau das wissen die Schülerinnen und Schüler: Ihre Proteste sind ein Aufruf an uns alle, so zu leben, dass auch kommende Generationen noch eine Zukunft haben.“

 Diese Ansicht von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck teilen wir und möchten daher den Tag des Waldes nutzen, um zum wiederholten Mal auf die dramatische Situation der Wälder hier bei uns in Essen, aber auch weltweit aufmerksam zu machen.

Besonders die beiden letzten Jahre waren geprägt von dramatischen Geschehnissen in den Wäldern. Brände in weiten Teilen der Erde, Abholzungen ungeheuren Ausmaßes und Klimaveränderungen mit weitreichenden negativen Folgen, auch in Deutschland und hier bei uns in Essen. Der Bund der Dt. Forstleute hat für die Wälder in Deutschland im letzten Jahr den „Klimanotstand“ ausgerufen.

Eine extrem erschreckende Bilanz zum Tag des Waldes 2020!! Die eigentlich die politischen EntscheidungsträgerInnen zu SOFORTIGEN Handeln veranlassen müsste. Doch weit gefehlt. Wirksame Maßnahmen zum Schutz von Wäldern sind selten zu finden. Obwohl der Internationalen Tag des Waldes schon in den siebziger Jahren durch die Welternährungsorganisation FAO eingeführt wurde.

Wir möchten die mahnenden Worte des Essener Bischofs zum Anlass nehmen und am Tag des Waldes 2020 einmal mehr dafür werben, die Essener Wälder endlich vom Wirtschaftswald zum Klimawald zu machen, wie das der Bayrische Ministerpräsident für die Bayrischen Wälder im letzten Jahr gemacht hat.

Dass wir in Zeiten der Klimakrise und des Artensterbens auf Wälder angewiesen sind, sagt uns die Wissenschaft seit vielen Jahren. Und wurde im letzten Jahr auch vom Regionalverband Ruhr bekräftigt. Die Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz des RVR, Umweltdezernentin Nina Frense, stellt klar, dass Wälder, Grünflächen und Wasser Teil der Überlebensstrategie des Ruhrgebietes sind und nicht nur schmückendes Beiwerk.

„Die Grüne Infrastruktur als Teil der kommunalen Daseinsvorsorge verstehen, schützen und entwickeln. So wie die Bildungsinfrastruktur oder die kommunalen Versorgungsnetze für Energie und Wasser muss auch die sogenannte grüne Infrastruktur, also öffentliche Grünflächen, Parks, Baumbestände, aber auch das Straßenbegleitgrün, Quellbereiche, Bäche oder kleinere Wasserläufe und deren Wassereinzugsgebiete, als Teil der öffentlich, staatlich zu garantierenden Daseinsvorsorge definiert werden. Die Landesregierung sollte sich für eine entsprechende Reform des Raumordnungsgesetzes auf Bundesebene einsetzen.“ heißt es in einem Antrag der Grünen an den Landtag NRW https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD17-7751.pdf

Wir möchten die Essener Politikerinnen und Politiker aller Parteien bitten, sich dafür einzusetzen, dass die Essener Wälder rechtsverbindlich zum sogenannten „Erholungswald“ erklärt werden und eine Bewirtschaftung nicht mehr durchgeführt wird.

Dass das wirtschaftlich möglich ist, haben die letzten Jahre gezeigt. Von 2014 bis jetzt hat ein Moratorium im Wald geherrscht und es wurde kein Holz eingeschlagen, also auch keine Einnahmen generiert. Sie scheinen der Stadtkasse folglich nicht wirklich zu fehlen. Auch beim Forstbetrieb sind keine Entlassungen bekannt geworden.

Bitte setzten Sie ein zukunftweisendes Zeichen und erklären die Essener Wälder zu „Klimawäldern“. Mit diesem Schritt würde die „Grüne Hauptstadt Europas“ ein wegweisendes Signal setzten und eine Vorreiterrolle übernehmen. Ein Vorbild mit internationaler Strahlkraft.

Tag des Waldes am 21.03.2020